Hausärztliche Versorgung

Lymphödem und Lipödem

Diagnostik und Behandlung von Patienten mit Lymphödem und Lipödem sind seit vielen Jahren im Fokus unserer Praxis. Für den Erfahrenen sind die Krankheitsbilder einfach zu diagnostizieren durch Untersuchung und Duplexsonografie. Leider sehen wir häufig Patienten mit langer Vorgeschichte, aber ohne Diagnose und adäquater Behandlung.

In beiden Fällen handelt es sich um chronisch fortschreitende Erkrankungen, die mit schwerwiegenden Komplikationen einhergehen können. Eine vollständige Heilung ist nur in sehr seltenen Fällen möglich.

Lymphologie

Das Lymphgefäßsystem des menschlichen Organismus  verläuft parallel zum Venensystem.  Die Funktion besteht im Abtransport der Lymphlast, die neben wässriger Flüssigkeit aus größeren Eiweißmolekülen und Zellen besteht. Zusätzlich werden die aus der Nahrung aufgenommen Fette, die sogenannten Triglyceride, zu etwa 80% über die Lymphgefäße der Darmwand transportiert. Daneben hat das Lymphgefäßsystem eine immunologische Funktion in dem es die einzelnen Lymphknoten verbindet. Ist das Lymphgefäßsystem bei Geburt nicht vorhanden, ist dies mit dem Leben nicht vereinbar. Nach der Lage unterscheidet man zwischen einem oberflächlichem und einem tiefen System.

Ödem bedeutet generell eine vermehrte Ansammlung von Flüssigkeit im Interstitium, dem Raum zwischen den Zellen unserer Körpergewebe.  Ein Lymphödem entsteht durch eine Verminderung des Lymphabflusses, wenn Lymphgefäße überlastet oder geschädigt sind. Im Unterschied zu anderweitigen Ödemen ist das Lymphödem eiweißreich was einen andauernden Entzündungsmechanismus bewirkt. Unbehandelt nimmt im Verlauf das Ödem zu bei gleichzeitig entzündungsbedingter Schädigung des Gewebes und der Haut.

Primäre Lymphödeme entwickeln sich ohne erkennbare Ursache, oft schon vor dem 35. Lebensjahr, als Folge von angeborener Fehlanlage der Lymphgefäße einer Region (fast immer ist ein Bein betroffen).  Das Frühstadium (Stadium I) wird vom Patienten nicht bemerkt. Der Übergang in Stadium II äußert sich oft plötzlich durch ein anhaltendes Ödem nach Insektenstich, Bagatelltrauma oder bakterieller Hautinfektion (Erysipel).

Bei sekundären Lymphödem findet sich eine vorhergehende Erkrankung (chronisch-venöse Insuffizienz, Lipödem, Venenthrombose, Diabetes, arterielle Verschlusserkrankung), ein chirurgischer Eingriff oder eine Strahlenbehandlung. So entwickeln sich häufig Lymphödeme nach Brustkrebsoperation oder Gefäßoperationen in der Leiste.

Therapie des Lymphödems

Die Kombination von Manueller Lymphdrainage mit Kompression durch Verband oder Kompressionsstrumpf ist Therapie der Wahl sowohl als Basistherapie wie auch als Dauertherapie. In der Dauertherapie ist eine Behandlungsfrequenz von ein bis zweimal pro Woche erforderlich. Die gelegentlich propagierte Behandlung mit apparativen Kompressionssystem (Lymphomat) ist nach den Richtlinien der Deutschen Gesellschaft für Lymphologie keine Alternative.

Die Manuelle Lymphdrainage erfolgt durch speziell ausgebildete Physiotherapeuten.

Spezielle Therapiemaßnahmen wie Lymphgefäßtransplantation oder Liposuktion sind nur in Einzelfällen eine Alternative.

Lipödem

Das Lipödem ist eine chronische Erkrankung, die ausschließlich Frauen befällt. Es handelt sich um eine exzessive Vermehrung des Fettgewebes im Bereich beider Beine. Zusätzlich besteht ein Ödem (vermehrte Einlagerung von Flüssigkeit im Gewebe).  Gleichzeitig besteht bereits in früheren Stadien eine strukturelle Veränderung der Lymphgefäße.

Charakteristisch ist, dass bei den betroffenen Frauen die Fettvermehrung sich vom Gesäß bis zu den Knöcheln erstreckt bei oftmals schlankem Oberkörper. Wir bezeichnen dies als Reithosen oder Säulenbeine.

Die Haut ist vermehrt dehnbar und schmerzempfindlich und im Bereich der Oberschenkel verändert (Zellulitis). Es besteht eine vermehrte Neigung zu Blutergüssen bei minimalen Verletzungen. Bei fortschreitender Krankheitsdauer entwickelt sich regelmäßig ein zusätzliches Lymphödem.

Die Ursache der Erkrankung ist nicht bekannt. Diskutiert werden genetische Faktoren in Kombination mit hormonellen Gegebenheiten (Östrogene).

Analog zum Lymphödem ist die Manuelle Lymphdrainage in Kombination mit Kompression Therapie der Wahl sowohl in der Akutphase wie auch als Dauertherapie. Daneben hat auch die Fettabsaugung (Liposuction) einen Stellenwert in der Behandlung. Allerdings wird diese Behandlungsmethode von den Krankenkassen nicht bezahlt.

 

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